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Mesotherapie – Die wundersame Kombination aus Nadeln und speziellen Wirkstoffen

Mesotherapie

Die Haut ist unser größtes Organ. Sie soll nicht nur schön aussehen, sondern in erster Linie gesund sein. Eine besonders sanfte und zugleich effektive Behandlungsmethode ist die Mesotherapie. Die junge Disziplin bündelt die Vorzüge von Akupunktur, Neuraltherapie und ästhetischer Medizin. Die Behandlung dient dazu, signifikante Veränderungen des Aussehens oder des Befindens in die Wege zu leiten.

 

Welche Anwendungsgebiete es genau gibt und wo Sie den für sich passenden Therapeuten finden, lesen Sie hier.

 

 

Was ist die Mesotherapie?

Bei der Methode handelt es sich um ein minimalinvasives Verfahren, welches auf die Gesunderhaltung des Körpers sowie die optische Verschönerung der Haut abzielt. Dabei werden mittels Injektionen verschiedene Wirkstoffe in die Hautoberfläche eingebracht.

Es gibt zwei große Einsatzgebiete der Mesotherapie. Die Anwendung kann einerseits komplementärmedizinisch erfolgen. Das bedeutet, dass im Krankheitsfall gewisse Medikamente oder Wirksubstanzen in die Haut eingeschleust werden. Auf diesem Weg sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und die Arzneimittel besser wirken können.

Andererseits nutzt seit einiger Zeit die ästhetische Medizin das Verfahren. Insbesondere im Bereich der Hautverjüngung, Faltenbehandlung und bei drohendem Haarverlust bringt die sanfte Methode einige Vorteile mit sich.

 

Wirkung von Mesotherapie

Der Ablauf der Behandlung ist denkbar einfach. Mittels einer hauchdünnen Nadel werden spezifische Wirkstoffe in die Haut eingeschleust. Die minimalen Verletzungen der Dermis setzen zahlreiche Reparaturprozesse in Gang.

Medikamente lassen sich an Ort und Stelle platzieren. Sie werden über das Gewebe bis zum Krankheitsherd weitertransportiert und belasten den Körper kaum.

Indem die Durchblutung zunimmt und der Körper die Fremdstoffe wahrnimmt, werden die Selbstheilungskräfte angetrieben.

Durch die Injektionen wird die Zellerneuerung stimuliert. Weil der natürliche Regenerationsprozess der Haut aktiviert wird, werden neue Bindegewebsfasern gebildet (Kollagen, Elasten und Fibroblasten).

 

Welche Substanzen werden verwendet?

Das kommt ganz darauf an, was für ein Behandlungsziel angestrebt wird. Folgende Wirkstoffe sind möglich und können variabel miteinander kombiniert werden:

  • Vitamine: Sie stärken die Hautbarriere und helfen bei der Restrukturierung.
  • Aminosäuren: Die Filler wirken aufbauend auf das Bindegewebe.
  • Spurenelemente wie Zink, Selen, Chrom: Die Mikroelemente können die Folgen einer Unterversorgung (etwa durch unzureichende Ernährung) ausgleichen und wirken u.a. aktivierend auf Hautzellen und Haarfollikel.
  • Hyaluronsäure: Die Substanz gibt verloren gegangenes Volumen zurück und fördert die Elastizität und Feuchtigkeit der Haut.
  • Botulinumtoxin (BTX): Das Mittel führt zu einer partiellen Muskelschwäche. Botox wirkt beruhigend auf die Gesichtszüge und mindert somit mimische Falten.
  • Antioxidantien: Sie reparieren Zellschäden und haben einen zellschützenden Effekt.
  • Pflanzen-Extrakte: Phytopharmaka können ganz unterschiedlich wirken: aufhellend, gewebeaufbauend, entzündungshemmend, entwässernd, usw.
  • Medikamente: Hier kommen meist Lokalanästhetika gegen Schmerzen zum Einsatz. Auch Antirheumatika (etwa bei Arthrose), Entzündungshemmer oder Diuretika (gegen Wasseransammlungen) sind möglich.

 

Anwendungsgebiete

Es gibt prinzipiell drei Einsatzmöglichkeiten, die Mikroinjektionen zu setzen.

 

1. Kurative Anwendungsgebiete

Sollen Beschwerden gelindert oder Krankheiten geheilt werden, ist eine kurative Behandlung möglich. In dem Fall können passende Arzneimittel oder Schmerzmittel gespritzt werden. Üblich bei:

  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (Arthrose, entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen mit Rückenschmerzen, Weichteilrheumatismus, Bindegewebs- und Gefäßerkrankungen).
  • Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen.
  • Bei unspezifischen Schmerzen (Kopfschmerzen, Migräne, gynäkologischen Störungen).
  • Zur Anregung der Selbstheilungskräfte nach Verletzungen und Überlastungsschäden.

 

2. Präventive Anwendungsgebiete

Die Injektionen wirken auf das vegetative Nervensystem ein. In Anlehnung an die Neuraltherapie können die Nadelstiche quasi als eine Art „Mini-Impfung“ gesetzt werden. Anwendungsgebiete:

  • Wiederkehrende Infekte der oberen Atemwege.
  • Als Desensibilisierungsmaßnahme bei Pollenallergien oder Asthma.

 

3. Anwendungen im Bereich Ästhetik

Die Mesotherapie gehört zu den klassischen Anti Aging Therapiemitteln. Mit Hilfe der mikrofeinen Injektionen lassen sich Filler, Botox oder sonstige Substanzen genau da platzieren, wo eine Optimierung der Haut notwendig ist. Einsatzgebiet:

  • Entfernung von Falten und schlaffer Haut rund um Gesicht, Hals, Dekolleté und Handrücken (Mesolift).
  • Um den Hautzustand zu verbessern, sowie zur grundlegenden Glättung der Hautoberfläche.
  • Zur Förderung eines gesunden Teints (Carboxytherapie).
  • Um Pigmentstörungen, Couperose und Rosazea abzumildern.
  • Gegen Cellulite und Dehnungsstreifen (Mesocellulite).
  • Um Besenreiser zu entschärfen und zu beseitigen.
  • Zur Steigerung der Durchblutung.
  • Um Narben (Akne, Verletzung oder Unfall) abzuschwächen und zu korrigieren.
  • Entfernen bzw. Auflösen von lokalen Fettdepots an Kinn, Oberarmen, Hüfte, Oberschenkel, Bauch, Po oder Knieinnenseiten (Lipolyse).
  • Um Haarausfall zu stoppen und den Wuchs der Haare neu anzuregen (Mesohair).
  • Um übermäßiges Schwitzen zu unterbinden (Mesobotox).

 

Mesotherapie und Microneedling – wo ist der Unterschied?

Die beiden Begriffe werden häufig als Synonym genutzt. Es handelt sich aber um unterschiedliche Verfahren.

Bei der Mesotherapie lagert der Wirkstoff in einer Spritze. Die Substanz wird dem Patienten direkt in die Haut injiziert (subkutan oder intrakutan). Die Therapeuten arbeiten dabei freihändig und wählen die Bereiche selbst aus. Alternativ können Ärzte auch eine Art Pistole nutzen. Diese fährt regelmäßig über die Haut und sticht abwechselnd auf die Oberfläche ein.

Beim Microneedling wird die Haut mit einem Dermaroller oder Dermapen bearbeitet. Dabei ritzen viele kleine Nadeln flächig die Hautoberfläche ein. Im Anschluss werden pflegende oder therapeutische Wirkstoffe aufgetragen. Diese sickern durch die Einstichstellen in die Kutis ein.

Die verschiedenen Verfahren bringen jeweils ganz eigene Vorzüge mit sich. Es kann durchaus sinnvoll sein, beide Methoden individuell miteinander zu kombinieren.

 

Vorteile und mögliche Ergebnisse

  • Für die Haut: Bereits nach der ersten Anwendung wirkt das Areal praller, rosiger und besser durchblutet. Wird die Haut mehrfach mit den Injektionen behandelt, können sich signifikante Verbesserungen in puncto Elastizität, Hautfeuchte, Volumen, Faltenreduktion und Regenerationsfähigkeit einstellen.
  • Für die Kopfhaut: Hier sorgt ein anregender Nährstoff-Cocktail dafür, dass träge Haarwurzeln wieder aufwachen. Diffuser und hormonell bedingter Haarausfall könnte so gestoppt werden.
  • Kurative und präventive medizinische Probleme: Vertreter der Schulmedizin sind sich uneins darüber, ob die winzigen Nadelstiche bei chronischen oder entzündlichen Krankheiten überhaupt helfen. Weil die Fachliteratur keine einheitlichen Ergebnisse beschreibt, kann nur eine tiefergehende Forschung zur Klärung beitragen.

 

Für wen ist die Behandlung geeignet?

Für Frauen und Männer, die im Bereich Anti Aging explizite Verbesserungen wünschen, ist die Mesotherapie gleichermaßen zu empfehlen.

Patienten, die beispielsweise unter Schmerzen, Entzündungen oder sonstigen Krankheiten leiden, könnten ebenfalls alternativmedizinisch von der Anwendung profitieren. Sie bietet viele Chancen bei geringem Risiko – wirkt jedoch nicht in allen Fällen gleich gut.

 

Behandlungsvorgang

 

Vor der Behandlung

Es gehört zum Service einer jeden Praxis, die Haut zunächst zu reinigen und den Ist-Zustand mittels Foto zu dokumentieren. Zumeist wird dann eine betäubende Salbe aufgetragen.

Während der Maßnahme

Die Therapie wird ambulant durchgeführt. Um die Injektionen gleichmäßig zu verteilen, brauchen erfahrene Therapeuten zwischen 30 und 90 Minuten (je nach Größe des zu behandelnden Areals). Unmittelbar nach dem Nadelstich können sich kleine Quaddeln unter der Einstichstelle bilden.

Nach der Anwendung

Um Rötungen und Bläschen zu mildern, könnte ein pflegendes Serum aufgetragen werden. Die Massage hilft dabei, den Wirkstoff innerhalb der Hautschichten zu verteilen.

Nachsorge

Am Behandlungstag selbst darf kein Sport getrieben werden. Hautreizende Produkte oder Prozeduren sind ebenfalls tabu. Im Nachgang sollte für mehrere Wochen ein Lichtschutz aufgetragen werden.

 

Wie viele Anwendungen sind notwendig?

Meist ist es nicht mit einem Termin getan. Im ästhetischen Bereich können bis zu fünf Behandlungen notwendig sein, um ein natürliches Ergebnis zu erhalten.

In der Schmerztherapie ist es häufig erforderlich, dass der Patient den Eingriff langfristig wiederholt. In Abständen von bis zu drei Monaten müssen die Injektionen immer wieder aufgefrischt werden, damit der Klient dauerhaft beschwerdefrei bleibt.

 

Nebenwirkungen

Die Behandlungsmethode gilt als eher sanfte Maßnahme. Trotzdem geht die Heilanwendung immer mit einem gewissen Stress einher. Insofern gelten Hautreizungen (brennendes Gefühl), Rötungen und Schwellungen sowie Hämatome (blaue Flecken) zu den seltenen Nebenwirkungen. Ernsthafte Risiken sind, bei sachgemäßer Anwendung, nahezu ausgeschlossen.

 

Wann darf KEINE mesotherapeutische Behandlung gemacht werden?

  1. Allergien gegen die verwendeten Wirkstoffe.
  2. Hautkrebs oder sonstige Tumorerkrankungen.
  3. Bei Fieber, Herpes oder Infekten.
  4. Während Schwangerschaft und Stillzeit.
  5. Wenn andere ästhetische Behandlungen (chemisches Peeling, Microneedling, Laserbehandlung) erst wenige Tage zurückliegen.

 

Kosten einer Behandlung

Die Preise schwanken stark nach Region, dem Therapeuten und den eingesetzten Wirkstoffen. Wer zum Heilpraktiker geht, könnte mit etwas Glück eine einzelne Sitzung ab 80 EUR erhalten.

Der Besuch beim Arzt wird in der Regel teurer ausfallen. Hier sind Kosten zwischen 150 und 200 EUR pro Visitation durchaus möglich. Weil meist drei bis fünf Sitzungen nötig sind, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, könnte man versuchen, einen Pauschalpreis zu vereinbaren.

 

Tipp: Lassen Sie sich vorab erklären, welche Substanzen genau injiziert, und welche Mengen dabei verwendet werden sollen. Oft schleusen preiswertere Anbieter nur wenig potente Wirkstoffe in die Haut ein. Dann lohnt es sich vielleicht doch, einen teureren Experten auszuwählen und im Gegenzug eine wirksame Therapie zu erhalten.

 

Weitere Informationen


Patienten finden im online Angebot der Deutschen Gesellschaft für Mesotherapie hilfreiche Tipps. Auf der Startseite wird nicht nur alles Wissenswerte rund um die Therapieform zusammengefasst, sondern hier ist zusätzlich eine Liste mit Therapeuten hinterlegt. Nach der Eingabe der Postleitzahl werden alle registrierten Praxen in Wohnortnähe aufgeführt.

Ebenso sind Hintergründe rund um die Geschichte der Mesotherapie, weiterführende Literatur zum Thema sowie Neuigkeiten zu den verschiedenen Verfahren zu finden.

Therapeuten und Ärzte können sich ebenfalls auf der Seite informieren. Ob Ausbildung, Kurse, Mitgliedschaft oder Arbeitshilfen – hier ist alles professionell zusammengeführt.