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Nebenwirkungen & Risiken beim Microneedling vorbeugen

Nebenwirkungen beim Microneedling

Für Anfänger ist es eine angsteinflößende Vorstellung, dass die sensible Haut an Gesicht, Hals oder Dekolleté mit einer spitzen Nadelwalze malträtiert wird. Schnell kommt da die Frage auf, ob der Eingriff überhaupt sicher ist.

Ebenso sind viele Menschen verunsichert und denken, dass eine solch tiefgreifende Therapie in jedem Fall immense Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringt.

 

Was für unerwünschte Begleiterscheinungen beim Microneedling tatsächlich auftreten können und über welche Risiken man Bescheid wissen muss, steht hier.

 

Ursachen für Nebenwirkungen

Microneedling ist nicht per se ein Angriff auf die Hautgesundheit. Vielmehr werden über die vielen winzig kleinen Verletzungen unterschiedlichste Prozesse in der Dermis angeschoben. Das ist auf anderem Wege kaum möglich.

Der Erfolg der Behandlung liegt also darin begründet, dass die Haut aktiv und vorsätzlich verletzt wird. Die Defekte werden zwar überwiegend im Bereich der oberen und mittleren Hautschicht platziert, können trotzdem aber gewisse Nebenwirkungen und Risiken mit sich bringen.

Risikofaktoren und mögliche Probleme:

  • Unsachgemäße Handhabung des Dermarollers, was zu Kratzern oder Abschürfungen führt.
  • Mangelnde Hygiene während des Eingriffs, wodurch Bakterien sich ausbreiten können.
  • Ungünstige Einblutungen im Bereich der mittleren Hautschicht.
  • Allergische Reaktionen auf die aufgetragenen Wirkstoffe.
  • Fehlende Ruhezeit nach der Behandlung.
  • Nadellänge zu lang gewählt, besonders in der Gesichtspartie

 

 

Symptome – so äußern sich Nebenwirkungen

Es ist vollkommen normal, dass die Haut nach dem Needling stark gerötet ist, brennt und eventuell sogar spannt. Bei diesen Anzeichen handelt es sich nicht um Nebenwirkungen, sondern um eine normale und „gesunde“ Reaktion der Haut.

Ebenso kann das betroffene Areal etwas nässen (Lymphe bzw. Wundflüssigkeit tritt aus).

Klingen die Rötungen allerdings nicht ab, intensiviert sich das Brennen oder zeigen sich anderweitige Hautreizungen, handelt es sich um Nebenwirkungen. Sie weisen auf eine gewisse Überforderung der Haut hin und müssen behandelt werden.

Diese Risiken und Nebenwirkungen sind möglich

  • Massive Hautrötungen, die länger als drei Tage lang anhalten.
  • Auftreten von Quaddeln, Pusteln oder nässenden Wunden.
  • Oberflächliche Blutergüsse.
  • Starker Juckreiz, der kaum zu bändigen ist.
  • Ein brennendes Gefühl, welches mehr als 24 Stunden lang anhält.
  • Eine bakterielle Infektion, ausgelöst durch das Eindringen von Krankheitserregern (Folge: Hautentzündung).
  • Unverträglichkeiten bezüglich des eingesetzten Desinfektionsmittels.
  • Allergien, verursacht durch eingeschleuste Pflegewirkstoffe (Hyaluronsäure, native Öle, usw.).
  • Anhaltende Lichtempfindlichkeit.
  • Ausbruch von Vorerkrankungen wie Herpes simplex.
  • Entstehung von Keloiden (bei starker Hautpigmentierung).
  • Hyperpegmentierung oder Fehlpigmentierung der behandelten Fläche.
Wichtig: Die größten Risiken und Nebenwirkungen gehen von einer unsachgemäßen Handhabung oder der mangelnden Hygiene während des Eingriffs aus. Alle weiteren Risikofaktoren sind äußerst selten.

 

Vorbeugung – wie kann ich Risiken entgegenwirken?

Eine gute Vorbereitung und penible Desinfektion von Haut und Gerätschaften ist das A und O. Bevor der eigentliche Eingriff losgeht, sollte für Ruhe und ausreichend viel Licht gesorgt werden.

 

Ebenso ist es wichtig, die einzelnen Schritte ohne Hektik durchzuführen.

 

Sensible Menschen sollten vorab den Dermaroller an einer unauffälligen Hautstelle ausprobieren. Dabei können gleichermaßen die Geschwindigkeit sowie der Druck des Gerätes getestet werden. Wer zu Allergien neigt, sollte in der Armbeuge den favorisierten Pflegewirkstoff erproben.

Außerdem ist es wichtig sich vorab über die richtige Nadellänge zu informieren. Besonders in der Gesichts- und Halspartie ist es ratsam nicht zu tief einzudringen.

 

 

Es versteht sich von selbst, dass auf erkrankter Haut, offenen Wunden, bei Sonnenbrand, Ödemen oder nach einem Peeling das Microneedling tabu ist.

Ferner müssen Patienten, welche blutverdünnende Medikamente (Marcumar, ASS, Aspirin, Ibuprofen) eingenommen haben, eine Karenz von mindestens sieben Tagen abwarten, bis sie ihre Haut auf diese Weise behandeln können.

 

Nachpflege zur Regeneration

Die Haut ist nach dem minimal-invasiven Therapieverfahren meist sehr gereizt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, etwaige Risiken zu minimieren und die Dermis durch eine gute Nachbehandlung zur beruhigen.

Kühlen

Eine kalte Kompresse hilft der Hautoberfläche dabei, sich wieder auf eine normale Temperatur herunter zu regulieren.

Nichts berühren

Eine seltene Nebenwirkung, welche im Nachgang auftreten kann, wäre eine bakterielle Infektion. Deshalb darf das frisch behandelte Areal rund 60 Minuten lang nicht mit den Händen berührt werden.

Pflegende Wirkstoffe auftragen

Wer möchte, kann das Microneedling abschließen, indem hautverjüngende oder sonstige Substanzen (mit Handschuhen) aufgetragen werden. Beliebt sind etwa Nachtkerzenöl, Rizinusöl oder Präparate mit Vitamin A, Vitamin C oder Hyaluronsäure.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen rund um die Nachbehandlung

  • Kopfkissen für die Nacht mit einem Handtuch abdecken.
  • Creme mit Lichtschutzfaktor auftragen.
  • Keine weiteren Eingriffe wie Peelings, Mesotherapie, etc. in den nächsten sieben Tagen vornehmen lassen.