Skip to main content

Betäubungscreme als schmerzlindernde Salbe für Microneedling & Haarentfernung

Betäubungsreme bei Microneedling

Beauty-Eingriffe wirken, doch gehen sie im wahrsten Sinne des Wortes vielfach „unter die Haut“. Treten während der Behandlung Schmerzen am Gesicht auf, kann das Gelingen des gesamten Treatments nachhaltig in Gefahr sein. Nicht selten wird die Therapie mittendrin abgebrochen. Damit dies nicht passiert, kann ein Lokalanästhetikum (auch als Betäubungscreme bekannt) eingesetzt werden.

 

 

 

Was ist ein Lokalanästhetikum genau?

Es gibt viele Substanzen, die betäubend auf die Hautoberfläche wirken. Im kosmetischen Bereich werden meist Präparate mit den Wirkstoffen Lidocain und Prilocain verwendet. Sie sorgen zuverlässig für die Betäubung der Haut, greifen jedoch die Motorik und Muskelkontraktion nicht an. Was vielen Patienten wichtig ist: Beweglichkeit sowie Mimik bleiben erhalten.

 

Wann nutzt man eine Betäubungssalbe?

Eine starke Betäubungssalbe sollte dann aufgetragen werden, wenn medizinische oder kosmetische Eingriffe anstehen, die reizend, strapazierend oder verletzend auf das Hautbild einwirken. Das Mittel wirkt dabei nur oberflächlich auf die Haut.

Beim Auftragen auf das Areal verflüssigt sich die Substanz. Die betäubende Salbe verschmilzt förmlich mit der Cutis und dringt in den Porenkanal ein. Am Nerv angekommen, hemmt sie die Weiterleitung der Schmerzwahrnehmung ans Gehirn.

 

Nach der Schmerzunterdrückung wird das Temperaturempfinden ausgeblendet. Am Ende ist auch der gefühlte Hautwiderstand blockiert. Um die Wirkkraft zu verstärken, kann der Bereich mit einer Folie abgedeckt werden.

 

Welches Betäubungsmittel wird wofür genutzt?

 

Microneedling

Wird ein Dermaroller mit längeren Nadeln verwendet oder unterzieht man sich einem Medical Needling, sollte die Haut leicht betäubt werden. Sinnvoll ist es deswegen auf eine Betäubungscreme zurückzugreifen, weil es die lokale Stelle betäubt und somit den Schmerz lindert.

 

Piercings

Oft lassen sich Menschen mit sensibler Haut den Körperschmuck nur unter einer Betäubung stechen. Hilfreich können eine starke Creme (Lidocain, Procain oder Benzocain) oder ein Kältespray sein, bei dem die Wirkdauer rasch eintritt und schnell wieder verebbt.

 

Microblading und Permanent Make-up

Insbesondere bei Verschönerungen im Gesicht an der empfindlichen Lippen-Mundpartie oder den Brauen ist es sinnvoll, vor der Pigmentierung die Haut zu betäuben. Dabei kommt meist eine starke Salbe bzw. Creme mit Lidocain zum Einsatz.

 

Haarentfernung

Gerade im Intimbereich oder an den Achseln kann das Waxing unangenehm sein. Dann bietet sich eine Betäubungscreme besonders gut an. Für die Beine ist ein solches Präparat nicht geeignet, weil das Areal zu groß ist.

 

Brennen und Juckreiz

Hautirritationen sollte man nicht per se mit einer Betäubungscreme therapieren. Die Anwendung sollte nach der gründlichen Anamnese von einem Arzt verordnet werden.

 

Tattoos

Viele Tätowierer verweigern den Einsatz eines schmerzunterdrückenden Arzneimittels. Hintergrund ist, dass die mittlere Hautschicht leicht aufgeschwemmt wird. Dadurch könnte es zur unscharfen Einlagerung der Pigmente kommen und die Farben scheinen „auszulaufen“.

 

Wie lange wirkt eine Betäubungscreme?

Wie schnell ein Präparat wirkt, hängt vom jeweiligen Arzneistoff ab. Manche Pharmaka wirken innerhalb weniger Minuten, andere wiederum benötigen rund eine Stunde, bis die Schmerzweiterleitung zuverlässig unterbunden ist. Bei der Auswahl des Präparates sollte man auf die Empfehlung der Kosmetikerin vertrauen.

Auch die Wirkdauer variiert. Diese kann nach rund 15 Minuten bereits nachlassen. Die in der Kosmetik eingesetzten Cremes (auf Basis von Lidocain und Prilocain) helfen rund eine bis drei Stunden. Ausschlaggebend ist, wie dick die Salbe ursprünglich aufgetragen wurde. Nach maximal sechs Stunden ist die volle Wahrnehmung wieder da.

 

Nebenwirkungen einer Betäubung – Was muss man beim Einsatz beachten?

Eine topische Anästhesie bringt immer gewisse Risiken mit sich. Diese treten bei einer lokalen und oberflächlichen Anwendung jedoch selten auf. Wie bei allen Substanzen kann es zu allergischen Reaktionen und Unverträglichkeiten auf den Wirkstoff kommen. Auch eine Sensibilität gegenüber einem abdeckenden Pflaster kann vorkommen.

Offene Wunden, Abschürfungen oder Hautausschläge dürfen generell nicht mit einer Betäubungscreme behandelt werden. Ebenso sollten Neurodermitis-Patienten (Atopische Dermatitis) nicht ohne vorherige ärztliche Zustimmung eine Betäubungssalbe auftragen.

Weil der Wirkstoff in den Körper gelangt und ein wenig auf die Muskulatur wirkt, dürfen Patienten, die unter Herzrhythmusstörungen leiden, ebenfalls nicht in Eigenregie die Produkte nutzen. Schwangere und stillende Mütter sollten vorab ihren Arzt befragen.

Achten Sie in jedem Fall auf die jeweilige Anwendungsbeschreibung, die im Beipackzettel aufgeführt ist. Die Präparate unterscheiden sich nämlich je nach Hersteller, Wirkstoff, Dosierung und Darreichungsform erheblich voneinander.

 

Wie lang ist die Betäubungscreme haltbar?

Ist das Lokalanästhetikum geöffnet, geben die meisten Hersteller eine Haltbarkeit von rund vier Wochen an. Ein solches Präparat darf weder eingefroren, noch über 25 Grad oder in der direkten Sonne gelagert werden. Sinnvoll ist es, die Tube im Kühlschrank aufzubewahren.

 

Hier zur Betäubungscreme*

 

Wo kann man eine Betäubungscreme kaufen?

Im Bereich der Kosmetik kommen nur Präparate der lokalen Oberflächenanästhesie zum Einsatz (also keine Injektionen). Diese gehören zu den freiverkäuflichen Medikamenten. Sie werden ohne Rezept abgegeben. Verkauft werden dürfen sie allerdings nur in Apotheken. Die Mittel sind als Creme, Salbe, als Lotion-Pflaster-Kombination oder als Spray erhältlich.

Die Erfahrung zeigt, dass der stationäre Handel für eine handelsübliche Betäubungscreme meist happige Preise verlangt. Es ist nicht unüblich, dass eine einfache Tube Emla Creme rund 25 EUR kostet. Günstiger zeigen sich viele Online-Apotheken oder generell der dm. Hier lassen sich Generika bereits ab rund 8 EUR, zuzüglich möglicher Versandkosten, erwerben.